Sterilisation beim Mann
Vasektomie
Die Sterilisation beim Mann ist ein operativer Eingriff zur Empfängnisverhütung. Der Eingriff selbst wird Vasektomie oder Vasoresektion genannt. Dabei werden die Samenleiter abgebunden, sodass sich beim Samenerguss keine Spermien mehr im Ejakulat des Mannes befinden. Viele Männer befürchten, dass sie nach der Sterilisation keinen "richtigen" Samenerguss (Ejakulation) mehr bekommen können. Bei der Vasektomie werden jedoch lediglich die Samenleiter abgebunden. Auf den Hormonhaushalt, die Potenz und das Lustempfinden hat eine Sterilisation keinerlei Einfluss. Da die Sterilisation beim Mann technisch einfach und komplikationsarm verläuft, wird sie im Rahmen einer Familienplanung meist der Sterilisation der Frau vorgezogen.
Sterilisation beim Mann
Die Samenleiter leiten die in den Hoden produzierten Spermien in die Harnröhre weiter, wo sie dann beim Samenerguss mit dem Sekret, das aus der Prostata kommt, vermischt werden. Das beim Samenerguss aus dem Penis austretende Ejakulat stellt über 90 Prozent der Flüssigkeitsmenge dar, lediglich ein Zehntel der gesamten Flüssigkeitsmenge besteht aus befruchtungsfähigen Spermien.
Zunächst wird eine körperliche Untersuchung vorgenommen, um bestehende Erkrankungen auszuschließen. Vor der Sterilisation wird die Schambehaarung entfernt. Je nach Absprache mit dem Arzt kann dies am Tag zuvor selbst gemacht werden oder unmittelbar vor dem Eingriff.
Die Sterilisation beim Mann wird in der Regel unter örtlicher Betäubung durchgeführt. Nach Verabreichen der Betäubungsspritze wird seitlich am Hodensack ein kleiner Einschnitt gemacht. Durch diesen Einschnitt werden die Samenleiter freigelegt. Nun wird ein zwei bis drei Zentimeter großes Stück aus dem Samenleiter herausgeschnitten. Anschließend werden die Enden abgebunden und verschweißt oder vernäht. Die Einschnitte werden mit selbst auflösenden Fäden verschlossen.
In den Wochen nach der Sterilisation beim Mann befinden sich immer noch Spermien im Ejakulat. Das liegt daran, dass sich in den Samenbläschen immer noch Spermien befinden, die erst nach und nach "abgebaut" werden. Je mehr Samenergüsse nach der Vasektomie stattfinden, desto schneller befinden sich keine Spermien mehr im Ejakulat. Bis dahin muss weiterhin zusätzlich verhütet werden.
Etwa acht Wochen nach dem Eingriff wird deshalb eine Spermienprobe gemacht. Befinden sich dann keine Spermien mehr im Ejakulat, kann grundsätzlich auf zusätzliche Verhütungsmethoden verzichtet werden.
Bei der Sterilisation beim Mann handelt es sich um einen vergleichsweise risikoarmen Eingriff. Da die Vasektomie normalerweise unter örtlicher Betäubung durchgeführt wird, entfallen die Risiken einer Vollnarkose. Wird in seltenen Fällen unter Narkose operiert, ist es wichtig, am Tag der Operation nüchtern zu erscheinen.
In sehr seltenen Fällen kommt es nach der Sterilisation beim Mann zu einem Zusammenwachsen der Samenleiter. Dann wäre eine neuerliche Vasektomie nötig.
Die Vasektomie sollte man als definitive Empfängnisverhütungslösung ansehen. Rekanalisationsmaßnahmen bzw. Operationen zur Wiederherstellung der Integrität der Samenleiter sind möglich. Im Hinblick auf eine mögliche Antikörperbildung gegen eigene Spermien sind solche operative Rekonstruktionen zum Wiedererlangen der Zeugungsfähigkeit (Fertilität) nur mit einer geringen Erfolgsquote verbunden.