Beschneidung

 

Zirkumzision

Neben religiösen Gründen wird die Beschneidung in der modernen Zeit auch aus einer Vielfalt von anderen Gründen praktiziert. Dabei gibt es strenge medizinische Indikationen wie diverse Grade der Vorhautverengungen (Phimose), Veränderung der Vorhaut durch Degeneration der elastischen Fasern, Präkanzerosen und Ähnlichem. Wunschbeschneidungen beruhen in der Regel auf ästhetischen, hygienischen oder funktionellen Gründen. Letzteres wird wegen der Steigerung der Stimulierbarkeit auch von homosexuellen Männern gewünscht.

Beschneidung

Schätzungen zufolge sind weltweit etwa 20 bis 40 Prozent der Männer beschnitten. In Deutschland geht man davon aus, dass die Häufigkeit bei ungefähr 15 Prozent liegt.

Eine Vorhautverengung kann zu folgenden Beschwerden führen:

    - die Vorhaut kann bei einer Erektion gar nicht oder nur zum Teil zurückgezogen werden
    - Schmerzen bei einer Erektion
    - der Harnstrahl ist beim Wasserlassen abgeschwächt oder verdreht
    - die Blase kann nicht entleert werden (Harnverhalt)
    - nach dem Zurückstreifen der Vorhaut bildet sich ein Schnürring, auch Spanischer Kragen genannt, der die Eichel abschnürt (Paraphimose)

Zur Entfernung der Vorhaut gibt es unterschiedliche Methoden, am Gängigsten ist die operative Beschneidung (Zirkumzision).

Bei der operativen Behandlung wird die Vorhaut unter lokaler Betäubung oder unter Vollnarkose operativ entfernt. Es kann nur der vordere Teil der Vorhaut entfernt werden (plastische Zirkumzision) oder die ganze Vorhaut (radikale Zirkumzision). Bei einer vollständigen Vorhautentfernung wird die Haut des Penisschafts anschließend unterhalb der Eichel mit selbstauflösenden Fäden angenäht. In bestimmten Fällen wird auch das Bändchen (Frenulum) durchgetrennt und verlängert (Frenulotomie).

Die Beschneidung der Vorhaut bringt verschiedene gesundheitliche Vorteile mit sich. Da die Reinigung des Gliedes vereinfacht wird, können Entzündungen der Eichel und der Harnröhre leichter vermieden werden. Außerdem sprechen Statistiken dafür, dass das Risiko, sich mit sexuell übertragbaren Krankheiten anzustecken, sinkt. Dies gilt für Syphilis, Feigwarzen und auch HIV. Unbedingt zu beachten ist allerdings, dass eine Beschneidung nicht vor einer HIV-Infektion und anderen Geschlechtskrankheiten schützt, sondern nur das statistische Risiko einer Infektion verringern kann.

Nach einer Zirkumzision kann die Wundheilung durch desinfizierende Sitzbäder beschleunigt werden. Der Patient sollte außerdem auf mögliche Beschwerden wie Rötungen und Schwellungen achten und diese gegebenenfalls ärztlich kontrollieren lassen. Duschen sollte man erst drei Tage nach dem Eingriff. Baden empfiehlt sich erst, nachdem sich die Fäden aufgelöst haben, was für gewöhnlich nach acht bis zehn Tagen der Fall ist. Die Vorhaut ist in der Regel etwa zwei Wochen nach einer Beschneidung verheilt. Dennoch ist es für Männer ratsam, für die ersten drei Wochen auf Geschlechtverkehr zu verzichten und im Anschluss bei den ersten sexuellen Aktivitäten sehr vorsichtig zu sein.

Komplikationen während und nach einer Beschneidung sind selten. Leichte Schmerzen nach der Beschneidung sind möglich, können aber gut mit Schmerzmitteln behandelt werden. Zum Teil kommt es zu Rötungen und Schwellungen. Gelegentlich treten Nachblutungen auf, selten kommt es zur Bildung unregelmäßiger Wundränder. Vereinzelt und ziemlich selten können Infektionen auftreten, die jedoch gut mit Antibiotika zu behandeln sind.

Privatklinik May
Doctor-medic Michael May
Hölderlinplatz 10
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